Bestand & Sammlungen

Der systematische Bestandsaufbau der Bibliothek orientiert sich eng am Fächerkanon und Konzertrepertoire der Hochschule für Musik und Theater München und umfasst entsprechend des hohen künstlerisch-praktischen Versorgungsbedarfs vorwiegend Musikalien, ferner auch Bücher, Tonträger, Filme und Fachzeitschriften.

Darüber hinaus erweitert sich der Bestand aufgrund der Archivierungs- und Erschließungspflicht der Bibliothek für Musikalien, die in Bayern erscheinen (Pflichtstückegesetz, vgl. „Kulturerbe in der Hochschulbibliothek", In: Auftakt 2018,2, Seite 22 f. urn:nbn:de:bvb:m29-0000000182) sowie aufgrund von Schenkungsangeboten namhafter Münchner Künstlerpersönlichkeiten oder aus sonstigem Privatbesitz, soweit sie das Sammlungsprofil der Bibliothek betreffen. Musikernachlässe im archivarischen Sinne dagegen werden in der Bayerischen Staatsbibliothek verwahrt (siehe "Übersicht zu den Nachlässen in der Musikabteilung").

In jüngerer Zeit hat die Bibliothek - angesichts des wachsenden Bewußtseins für die Provenienzforschung - damit begonnen, einige Sondersammlungen selektierbar zu erfassen, weil sie in ihrer Geschlossenheit interessante Einblicke in das Repertoire einer Künstlergeneration, einer Gattung oder über das Gesamtoeuvre eines Komponisten ermöglichen. Seltene oder unikale, urheberrechtsfreie Werke werden von der Bibliothek auch digitalisiert und so für die allgemeinen Öffentlichkeit frei zugänglich gemacht. Eine Nutzung der analogen Bestände ist für Nicht-Hochschulangehörige nur möglich, wenn die ermittelten Werke anderweitig nicht vorhanden sind. Mit Ausnahme der Posaunensammlung, die noch provisorisch in separaten Listen erfasst ist, lassen sich die unten genannten Sondersammlungen im Online-Katalog der Hochschule, genannt webOPAC, aufrufen. Musikhandschriften und Alte Drucke sind zum Teil nur oder zusätzlich im RISM-OPAC nachgewiesen.

 

Sammlung Rosl Schwaiger


Rosl Schwaiger als Hortense im „Opernball"

Rosl Schwaiger (*1918 in Saalfelden bzw. Maria Alm; † 19. April 1970 in München)

„Unvergessen ist sie für das Münchener Publikum (und weit darüber hinaus) insbesondere in zwei Rollen: als Papagena in der legendären Inszenierung der Oper "Die Zauberflöte" von 1956 unter der Leitung von Hans Knappertsbusch im Prinzregententheater in München sowie als Adina in Gaetano Donizettis Oper "Der Liebestrank", zusammen mit ihrem Kollegen Benno Kusche, die 1957 im Theater am Gärtnerplatz auf dem Spielplan stand." [wikipedia.org ]

„Seit 1945 nahm Rosl Schwaiger mehrere Jahre an den großen Konzertauftritten der Salzburger Festspiele teil, insbesondere an den geistlichen Werken Mozarts, und wurde eine der beliebtesten Sängerinnen der Salzburger Festspiele. 1947 trat sie an der Covent Garden Opera in London als Barbarina in Le Nozze di Figaro auf. 1946 gastierte sie am Stadttheater Basel, 1963 bei den Bregenzer Festspielen. Die Künstlerin, die sich vor allem als Mozart Interpretin hervorgetan hat, unternahm 1954 eine sehr erfolgreiche Nordamerika-Tournee. 1957 sang sie beim Festival von Glyndebourne das Blondchen in "Die Entführung aus dem Serail", die Papagena in "Die Zauberflöte" und die Najade in "Ariadne auf Naxos". 1968 gab sie eine Reihe von Liederabenden in Griechenland und in der Türkei." [www.bach-cantatas.com ]

Foto: Mit freundlicher Erlaubnis von Manfred Krugmann

 

Sammlung Luise Perard-Theisen

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Luise Perard-Theisen (auch: Perard-Petzl, Perard-Theissen) (* 1884 Melk/Donau, † 20. November 1936 München), Sopran

Nach ihrer Ausbildung hatte sie ihren ersten Erfolg unter dem Namen Luise Perard-Theissen an der Hamburger Oper, wo sie von 1907 bis 1913 auftrat. In der Spielzeit 1908-09 gastierte sie beim Covent Garden und sang dort bis 1913 unter anderem als Chrysothemis in "Elektra" von R. Strauss (1910). Sie sang im "Tannhäuser" von Wagner, beide Teile der Elisabeth und der Venus. 1913 wechselte sie beim Covent Garden in der dortigen Uraufführung der "Rosenkavaliers" mit Margarethe Siems in der Partie der Marschallin und sang auch in der Uraufführung der Oper "Oberst Chabert" von Hermann Wolfgang von Waltershausen. 1910 gastierte sie in Amsterdam als Elsa in "Lohengrin".

1913 wurde sie an die Münchner Staatsoper engagiert. Hier hatte sie bis 1920 eine erfolgreiche Karriere. Am 16. 11. 1913 sang sie in diesem Opernhaus bei der Uraufführung der Oper "Sulamith" von Paul von Klenau. Sie trat auch als Gast in Berlin (1909), Frankfurt a. M. (1911), Zürich (1914), Brüssel (1914) und in Oslo (1920) auf. Später arbeitete sie als Gesangslehrerin in München.

Chronologie einiger Auftritte:

1907-1913 Hamburger Oper
1908-1913 London Covent Garden
1910 Amsterdamer Oper
1913 Staatsoper München

Sammlung Oper

Seltene Opernaufnahmen sowie Opernfachliteratur aus der Privatbibliothek des 2010 verstorbenen Sammlers Hans-Werner Kimmerl-Armack.

 

Sammlung Joachim Kaiser

Die Privatbibliothek des 2017 verstorbenen einflussreichsten deutschsprachigen Musik-, Literatur- und Theaterkritikers seiner Zeit, Joachim Kaiser, wurde der Bibliothek 2018 von dessen Tochter Henriette Kaiser übergeben.


Sammlung Rohde

Aufführungsmaterial Alte Musik

Schenkung von Dr. Rainer Rohde (1938 Gera - 2017), Geigenschüler von Alice Harnoncourt und Gründer des "Ensemble Couperin", an das Institut für Historische Aufführungspraxis an der Hochschule für Musik und Theater München.

Sammlung Kurt Redel

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Symbolfoto by Yasuhiko Sano, Nov 2005 Photo by Yasuhiko Sano, Nov 2005, Public domain, via Wikimedia Commons

Kurt Redel (* 8. Oktober 1918 in Breslau; † 12. Februar 2013 in München) war ein deutscher Flötist und Dirigent. Aus seinem Nachlass gelangten über die Kurt-Redel-Stiftung Noten, Schallplatten, Bücher, Briefe und eine Sammlung historischer Flöten in den Besitz der Hochschule. Eine ganze Reihe Noten stammen, entsprechend eines Stempels, auch aus dem ehemaligen Besitz des Soloflötisten Alfred Tibursky (1882-1950). Die Sammlung ist vollständig in provisorischen Listen erfasst und wird sukzessive in die bibliothekarischen und archivarischen Nachweisinstrumente eingearbeitet. Soweit es sich um Alte Drucke handelt, werden diese zusätzlich an RISM gemeldet, digitalisiert und über die Digitale Sammlung der Hochschule im Netz frei verfügbar gemacht. Auch im Kalliope-Verbund ist die Sammlung pauschal nachgewiesen.

Die historische Flötensammlung ist dauerhaft im 1. OG vor dem Großen Konzertsaal ausgestellt.

Literatur über die Sammlung:

Winkler, Iris: Die Sammlung Kurt Redel in der Bibliothek der Hochschule für Musik und Theater München. In: Forum Musikbibliothek, 41.2020, Heft 3, S. 25-30

Winkler, Iris: Vielfältige Beziehungen. In: Auftakt, Heft 27 (2020/2021), Seite 8-9 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:m29-0000000182

Sondersammlung Posaune

 Posaune

Die "Sondersammlung Posaune" umfasst verschiedene Nachlässe von namhaften Posaunisten, die von Karlheinz Weber, Solo-Posaunist, Dozent, Archivar und Gründungsmitglied der Internationalen Posaunenvereinigung e.V. (IPV) zusammengetragen wurden und der Hochschule für Musik und Theater zur dauerhaften Archivierung und Erschließung übergeben wurden.

Dieses historische Material wurde von Hermann Haug, der auch die umfangreiche Bibliographie von Bläser-Solo-Konzerten (erschienen im Verlag Breitkopf) zusammengestellt hat, in folgenden Listen verzeichnet. Bitte nennen Sie uns bei Bedarf die gewünschte Signatur. Wir stellen diese Ausgaben zur Einsichtnahme in unserem Lesesaal zur Verfügung.

A-Z-01

A-Z-02

A-Z-03

A-Z-04

Supplement: Posaunisten in der Münchner Hofkapelle seit dem 14. Jh., ergänzt um die Posaunisten der drei Münchner Spitzenorchester von Karlheinz Weber

Sammlung Koetsier
 
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Jan Koetsier (* 14. August 1911 in Amsterdam; † 28. April 2006 in München) war von 1966 bis 1976 Professor für Dirigieren und Leiter des Hochschulsinfonieorchesters an der Hochschule für Musik und Theater München. Er führte in den damals gültigen Lehrplan die Möglichkeit wiederholter praktischer Arbeit der Studierenden der Dirigierklasse mit dem hochschuleigenen Sinfonieorchester ein. Zuvor war eine Arbeit mit Orchester in der Regel erst bei der Abschlussprüfung vorgesehen.

Jan Koetsier komponierte ferner zahlreiche kammermusikalische Werke, Instrumentalkonzerte, Orchester- und Chorwerke sowie die Oper „Frans Hals". Er gilt als Gründervater der modernen Blechbläserkammermusik. Die Förderung der Blechbläser-Kammermusik steht im Mittelpunkt der Jan-Koetsier-Stiftung, die seit 1999 der Hochschule für Musik und Theater München angegliedert ist und u.a. den Internationalen Jan Koetsier-Wettbewerb ausrichtet. [www.jan-koetsier.de]

Sammlung Rudolf Mors

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Rudolf Mors (* 16. Juli 1920 in München; † 24. September 1988 in Eisingen) war Schüler von Gustav Geierhaas sowie  Joseph Haas und Karl Höller an der Akademie der Tonkunst, der Vorgängereinrichtung der heutigen Hochschule für Musik und Theater München. Sein Vater war der Komponist Richard Mors (1874–1946), ein Vertreter der Münchener Schule um Ludwig Thuille.

Sein Komponisten-Nachlass befindet sich in der Musikabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek (Verzeichnis in Listenform). Ein Teilnachlass mit Reproduktionen der Handschrift des Komponisten ist auch in der Bibliothek der Münchner Musikhochschule vorhanden und wird derzeit sukkzessive im Online-Katalog nachgewiesen.

Fotograf unbekannt, Quelle: Tonkünstlerverband Bayern e.V. 

Sammlung Dieter Acker acker dieter mit Erlaubnis der Siebenbuergische Zeitung

Dieter Acker (* 3. November 1940 in Hermannstadt als Siebenbürger Deutscher, Königreich Rumänien; † 27. Mai 2006 in München) war von 1976 bis 2006 Professor für Komposition an der Münchner Musikhochschule als Nachfolger von Harald Genzmer.

Sein Komponisten-Nachlass befindet sich in der Musikabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek (Verzeichnis in Listenform). Ein Teilnachlass mit Reproduktionen der Handschrift des Komponisten ist auch in der Bibliothek der Münchner Musikhochschule vorhanden und im Online-Katalog nachgewiesen.

Foto mit freundlicher Genehmigung der Siebenbürgischen Zeitung
Erschienen in: Teutsch, Karl: Emotion und Gestaltung : Zum Tode des Komponisten und Musikhochschulprofessors Dieter Acker, Siebenbürgische Zeitung, Folge 10 vom 20. Juni 2006, Seite 17, Online gleichlautend: https://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/interviews/6559-dieter-acker.html [gesehen 23.11.2023]

Sammlung Killmayer

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Wilhelm Killmayer (* 21. August 1927 in München; † 20. August 2017 in Starnberg) war von 1973-1992 Professor für Komposition an der Münchner Musikhochschule.

 

Foto mit freundlicher Erlaubnis von Martina Killmayer

Sammlung Kiesewetter

Peter Kiesewetter (* 1. Mai 1945 in Marktheidenfeld; † 3. Dezember 2012)

 

Sammlung Partituren Neue Musik 

Robert Helmschrott, Komponist, Professor und Präsident der Hochschule für Musik und Theater München von 1995 bis 2003, stiftete der Bibliothek 2011 eine umfangreiche Notensammlung mit vorwiegend Partituren von Werken der Neuen Musik.

 

Sammlung Henze u.a. Werke zeitgenössischer Komponisten

Eine "Sammlung Henze u.a. Werke zeitgenössischer Musik" wurde der Hochschule im Sommer 2017 von Reinhold Kreile (* 1929), ehem. Vorsitzender und Generaldirektor der GEMA gestiftet.

 

Sammlung Franz Beyer

Franz Beyer (*1922 - † 2018) war von 1962 bis 1995 als Professor für die Fächer Viola und Kammermusik an der Hochschule für Musik und Theater München tätig.

 

Sammlung Rainer von Zastrow

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Rainer von Zastrow (*6.2.1928 -  † 25.10.2019) war vom 1.11.1974 bis 30.9.1995 als Professor im Fach Klavier an der Hochschule für Musik und Theater München tätig.

Foto von Rainer v. Zastrow (1979) mit freundlicher Erlaubnis von Kathleen Svatek.

 

Sammlung Barocklaute

Schenkung Egil Schnack 2020

 

Sammlung Emmi Leisner

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Emmi Leisner (* 8. August 1885 in Flensburg; † 11. Januar 1958 in Flensburg) war eine deutsche Opern-, Lied- und Konzertsängerin.

Sie studierte in Berlin. Als Beginn ihrer Karriere gilt der Auftritt in der Rolle des Orpheus bei den Hellerauer Festspielen 1912. Es folgten zwei Opernengagements in Berlin, und zwar 1913–1921 an der Hofoper bzw. Staatsoper und 1923–1925 am Deutschen Opernhaus. Daneben und danach entfaltete sie eine intensive, internationale Tätigkeit als Lied- und Konzertsängerin, trat in Bayreuth auf und erarbeitete sich einen legendären Ruf als Altistin. (Wikipedia am 29.10.2020)

Das Aufführungsmaterial stammt aus der Bibliothek des ehemaligen richard-Strauss-Konservatoriums, welches 2008 in die Hochschule für Musik und Theater integriert wurde.

 

 

Bild: Portrait Emmi Leisner 1912 von Carl Ludwig Noah Bantzer  (1857–1941)

Sammlung Nikolaus Grüger

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Nikolaus Grüger war Dozent und Fachbereichsleiter für Horn am ehemaligen Richard-Strauss-Konservatorium in München, welches 2008 in die Hochschule für Musik und Theater München integriert wurde. Aus seiner Privatsammlung gelangten 2004 zahlreiche seltene Notendrucke und Musikhandschriften mit Werken für oder mit Horn, u.a. aus dem Besitz berühmter Hornisten wie Kurt Janetzky oder Martin Ziller, in den Bestand der Bibliothek der Hochschule für Musik und Theater München. Nur eine Auswahl dieser Werke ist mit Provenienzkennzeichen versehen.

 
Weitere Informationen zur Nutzung der Bibliothek und ihren Dienstleistungsangeboten finden Sie HIER.